Convalleriae herba

Convalleriae herbae, das offizinelle Maiglöckchenkraut besteht aus den getrockneten, während der Blütezeit gesammelten, ganzen oder geschnittenen oberirdischen Teilen der Pflanze. Es wurde monographiert durch die Kommission E, s.unter Convallaria majalis herba.
 

Wirksamkeitsbestimmende Inhaltstoffe sind herzwirksame Glykoside mit den Hauptglykosiden Convallatoxin, Convallatoxol und Cardenoliden.  Ferner Convallarin und Convallarinsäure (beides Steroidsaponine), Zucker, ätherisches Öl sowie Äpfel-und Zitronensäure.
 

Convallariaglykoside wirken wie Digitalisglykoside bzw. Strophanthin positiv inotrop. Weiterhin wirken sie venentonisierend.
 

Bei Herzinsuffizienz (NYHA II), chronisches Cor pulmonale
 

Die mittlere Tagesdosis liegt bei 0,6g Maiglöckchenpulver.

Therapie mit Digitalispräparaten, Kaliummangel.
 

Der arzneiliche Einsatz von Maiglöckchenpräparaten ist heute wegen der schlechten Resorbierbarkeit und der mangelhaften Standardisierbarkeit nicht mehr sinnvoll. Von einer individuellen Rezeptur ist abzuraten. Die Präparate haben nur noch historische Bedeutung.
 

1. Ammon HTP (2014) Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. Walter de Gruyter GmbH Berlin,Boston  S.440-441
2. Schilcher H (2016)  Leitfaden Phytotherapie. Urban & Fischer München S.212-213